Was hat sich in den Workshops und den Rückmeldungen gezeigt?
Rund 120 Gläubige aus ganz Wattenscheid haben sich in Workshops beteiligt, also auch aus
Ortsteilen, in denen das dortige Kirchengebäude in naher Zukunft als Gottesdienstort aufgegeben wird. Zahlreiche Teilnehmer*innen an Gottesdiensten haben ihre Rückmeldungen auf Karten geschrieben. Eine gründliche Auswertung steht noch aus. Offensichtlich ist, dass an den Kirchenraum St. Gertrud viele Erwartungen gestellt werden: Er soll die Möglichkeit zu persönlichem Gebet bieten, eine gemeinschaftliche Feier von Gottesdiensten ermöglichen, als sakraler Ort erlebt werden können, Raum der Begegnung und des Austauschs sein, aber auch Ort der Stille. Es gab eine Fülle von Ideen zur Position zentraler Elemente wie Altar, Ambo, Taufbecken und Tabernakel sowie der Anordnung der Sitzmöglichkeiten, die den Glauben und das Lebensgefühl derjenigen, die sich beteiligt haben, ausdrücken. Manche fühlen sich im gewohnten Kirchenraum zuhause und wünschen keine Veränderung.
Und jetzt?
Jetzt wird in Ruhe weiter nachgedacht. Die Projektgruppe zur Entwicklung des Kirchstandortes St. Gertrud wird die vielen Überlegungen sichten, aufbereiten, weiter diskutieren. Es braucht – das zeichnet sich ab – auch Unterstützung durch Fachleute. Ein Konzept will gut durchdacht sein. Selbstverständlich wird die weitere Entwicklung öffentlich gemacht und im Pastoralteam so wie in den Gremien diskutiert werden.
Sieht die Kirche jetzt wieder aus wie vorher?
Nach den Erfahrungen der Aktionswochen werden wir nicht wieder ALLE Bänke in die Kirche räumen. Mehr Raum war für so viele eine befreiende Erfahrung und erlaubte auch frische Blicke. Nicht wenige waren überrascht, wie schön die Kirche ist. Dazu kommt, dass in den letzten Jahren in den Gottesdiensten längst nicht alle Plätze benötigt wurden. Es sind jetzt gut die Hälfte der Bänke wieder in der Kirche. Plätze hinter Säulen wurden vermieden. Das alles sind keine unumkehrbaren Maßnahmen: Die Bänke sind eingelagert, über die häufig vorgeschlagene Veränderung der Altarinsel und Versetzung des Steinaltars wie auch des Taufbeckens muss – auch unter finanziellen Gesichtspunkten – sorgfältig nachgedacht werden. Interessant war, dass die Kirche vor wenigen Jahrzehnten noch den Taufstein im Turm hatte und seitlich der Altarinsel auch Bänke waren. Veränderungen müssen als sinnvoll empfunden werden, und es hat sie schon immer gegeben.
Ein Dauerbrenner: Die Lautsprecheranlage
St. Gertrud hat eine schwierige Akustik. Drei Firmen haben schon Probeanlagen gestellt. Doch die jeweils erreichten Verbesserungen waren nicht so überzeugend, dass angesichts der hohen Kosten eine Entscheidung vom Kirchenvorstand gefällt werden konnte. Auch wenn es nicht einfach ist, muss das Problem gelöst werden. Es ist in Arbeit.
Beitragsbild: Michael Lucks